Im Jahr 2024 nutzten rund 11,4 Milliarden Fahrgäste den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland. Das sind etwa 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Entwicklung hängt laut Statistischem Bundesamt eng mit der Einführung des Deutschlandtickets zusammen. Besonders deutlich zeigt sich der Anstieg bei Kurzstrecken und Regionalbahnen.
Inhaltsverzeichnis:
- Deutschlandticket steigert Attraktivität regionaler Bahnreisen
- Unzufriedenheit mit Anbindung vor allem auf dem Land
- Fernverkehr mit Problemen – Busverkehr legt leicht zu
- ÖPNV gewinnt weiter an Bedeutung
Deutschlandticket steigert Attraktivität regionaler Bahnreisen
Seit Mai 2023 können Fahrgäste für 58 Euro monatlich bundesweit Busse und Regionalbahnen nutzen. Diese Flatrate sorgt für eine steigende Nachfrage im Nahverkehr. Die durchschnittliche Reiseweite im Zugverkehr stieg laut Statistik von 22 auf 23 Kilometer. Das weist darauf hin, dass die Bahn auch für mittlere Entfernungen attraktiver geworden ist.
Die größte Steigerung zeigte sich bei Bahnfahrten auf Kurzstrecken mit 2,7 Milliarden Nutzern. Das bedeutet einen Zuwachs von 6 Prozent. In Straßenbahnen wurden 3,9 Milliarden Fahrgäste gezählt – ein Plus von 5 Prozent. Bei Busfahrten gab es mit 5,2 Milliarden Mitfahrenden einen Anstieg von 4 Prozent.
Unzufriedenheit mit Anbindung vor allem auf dem Land
Laut einer Studie ist jeder dritte Deutsche unzufrieden mit dem öffentlichen Nahverkehr an seinem Wohnort. Besonders im ländlichen Raum ist die Versorgung oft schlecht. Obwohl das Deutschlandticket günstige Fahrten ermöglicht, bleibt die Frage nach der Erreichbarkeit vieler Regionen offen.
Die Nutzung des Nahverkehrs hängt also nicht nur vom Preis ab. Infrastruktur, Taktung und Anschlussmöglichkeiten spielen eine ebenso große Rolle. Ohne ausreichende Anbindung nützt auch ein attraktives Ticketangebot wenig.
Fernverkehr mit Problemen – Busverkehr legt leicht zu
Während der Nahverkehr zulegte, verzeichnete der Schienenfernverkehr 2024 einen Rückgang um 4 Prozent. Grund waren vor allem Streiks im ersten Quartal. Es wurden 142 Millionen Fahrgäste gezählt. Im Fernverkehr mit Bussen hingegen gab es einen leichten Anstieg um 1 Prozent auf über 10 Millionen Fahrgäste.
Der Rückgang im Bahnfernverkehr steht damit im Kontrast zur positiven Entwicklung im Nahbereich. Dieser Trend unterstreicht die Wirkung des Deutschlandtickets und die Wichtigkeit stabiler Betriebsabläufe.
ÖPNV gewinnt weiter an Bedeutung
Insgesamt zeigt sich: Der öffentliche Personennahverkehr wächst. Das betrifft Busse, Bahnen und Straßenbahnen. Das Deutschlandticket hat sich als bedeutender Impulsgeber erwiesen. Für viele Pendlerinnen und Pendler sowie Reisende ist es ein fester Bestandteil des Alltags geworden.
Die Zahlen belegen, dass finanzielle Anreize die Nutzung des ÖPNV fördern können – sofern das Angebot vor Ort stimmt.
Quelle: ZDF Heute