Ein ungewöhnlicher Einsatz sorgte am Potsdamer Platz für Aufsehen. Eine groß angelegte Notfallübung mit Beteiligung zahlreicher Organisationen simulierte den Unfall einer S-Bahn im Tunnel. Rund 160 Einsatzkräfte, 40 Fahrzeuge und 190 Komparsen trainierten unter realistischen Bedingungen den Ernstfall. Ziel war es, die Abläufe und Kommunikationswege im Katastrophenfall auf den Prüfstand zu stellen.
Inhaltsverzeichnis:
- Zusammenarbeit von Deutsche Bahn, Feuerwehr und Polizei
- Realitätsnahe Bedingungen im Tunnel am Potsdamer Platz
- Die wichtigsten Schwerpunkte der Übung
- Beobachtung und Auswertung im Nachgang
Zusammenarbeit von Deutsche Bahn, Feuerwehr und Polizei
Beteiligt waren unter anderem die Deutsche Bahn, die Berliner Feuerwehr sowie Bundes- und Landespolizei. Die Übung fand im Nord-Süd-Tunnel in Berlin-Mitte statt, einem der meistgenutzten unterirdischen Bahnabschnitte der Stadt. Das Szenario: Eine S-Bahn springt im Tunnel aus den Schienen. Passagiere müssen evakuiert, Verletzte versorgt werden.
Die Komparsen, teilweise mit Theaterblut geschminkt oder bandagiert, stellten Verletzte und Verängstigte dar. Ziel war es, die Evakuierung unter erschwerten Bedingungen – wie beengtem Raum und fehlender Beleuchtung – zu trainieren. Die Notfallhelfer mussten unter Zeitdruck und schwieriger Orientierung Personen aus den Waggons retten.
Realitätsnahe Bedingungen im Tunnel am Potsdamer Platz
Der Potsdamer Platz wurde für mehrere Stunden teilweise gesperrt. Die Übung fand im sogenannten Nord-Süd-Tunnel statt, der täglich von Tausenden Pendlern genutzt wird. Eine reale Sperrung wäre in einem Notfall mit weitreichenden Folgen verbunden.
Die eingesetzten Organisationen nutzten die Gelegenheit, um interne Meldewege und Kommunikationsstrukturen zu testen. Besonderes Augenmerk lag auf der Koordination zwischen Zugpersonal und Rettungskräften.
Die wichtigsten Schwerpunkte der Übung
- Evakuierung unter beengten Verhältnissen
- Versorgung verletzter Personen
- Koordination zwischen Bahn und Einsatzkräften
- Kommunikation in Echtzeit unter schwierigen Bedingungen
Beobachtung und Auswertung im Nachgang
Auch unabhängige Beobachter und Schiedsrichter verfolgten die Übung vor Ort. Eine Sprecherin der Deutschen Bahn bezeichnete den Test als vollen Erfolg. „Wir werden die Übung nun im Nachgang auswerten und schauen, wo es Verbesserungsbedarf gibt“, erklärte sie.
Die Nachbearbeitung wird einige Tage in Anspruch nehmen. Ziel ist es, Schwachstellen zu identifizieren und künftige Einsätze effizienter zu gestalten. Bereits jetzt sei klar: Die Zusammenarbeit der beteiligten Kräfte funktionierte unter simuliertem Druck auf hohem Niveau.
Quelle: Frankfurter Allgemeine