Die Ferienzeit auf Mallorca wird in diesem Jahr von gleich zwei alarmierenden Entwicklungen überschattet: Zunehmende Haiangriffe weltweit und eine lokale Schlangenplage auf den Balearen. Während international nicht provozierte Haiattacken auf Menschen erfasst wurden, sorgt auf Mallorca eine massive Vermehrung invasiver Schlangenarten für Unruhe. Die Karte des Florida Museum of Natural History zeigt detailliert die weltweite Verteilung von Haiangriffen. Gleichzeitig warnen Experten vor einer neuen Bedrohung auf der beliebten Ferieninsel.
Inhaltsverzeichnis:
- Mehr Haiangriffe in Australien, USA und Ägypten
- Mallorca - Schlangen auf dem Vormarsch
- Schutzmaßnahmen für Urlauber
- Übersicht der registrierten Haiangriffe nach Ländern (2014–2024)
Mehr Haiangriffe in Australien, USA und Ägypten
Zwischen 2014 und 2024 wurden weltweit mehrere hundert Haiangriffe registriert – viele davon an beliebten Reisezielen.
Die Daten der International Shark Attack Files zeigen, dass es die meisten unprovozierten Bisse in den USA (1.640), Australien (706), Südafrika (262) und Brasilien (114) gab. In Europa hingegen sind Angriffe selten. In Griechenland wurden 15 Fälle verzeichnet, in Italien 13, in Spanien 6 sowie jeweils 5 in Frankreich, Kroatien und Malta.
Besonders dramatisch war ein tödlicher Vorfall im Dezember 2024 in Marsa Alam, Ägypten. Zwei Schwimmer wurden dort attackiert, einer überlebte nicht. Im Juni 2023 kam es bereits vor Hurghada zu einem tödlichen Angriff. Auch eine deutsche Urlauberin starb im September 2024 nach einem Biss im offenen Meer nahe der Kanareninsel Gran Canaria.
Auch im Mittelmeer gibt es vereinzelte Zwischenfälle. Am 22. Juli 2024 wurde eine italienische Urlauberin an der Playa de Palma verletzt. Die Behörden sperrten den Strand, nachdem der Verdacht auf eine Haiattacke aufgekommen war. Ob tatsächlich ein Hai verantwortlich war, blieb unklar.
Mallorca - Schlangen auf dem Vormarsch
Parallel zu den Haiwarnungen steht Mallorca vor einer ökologischen Herausforderung: Die Verbreitung invasiver Schlangenarten sorgt für Verunsicherung bei Einheimischen und Urlaubern.
Vor allem die Hufeisennatter und die Treppennatter sind betroffen. Beide Arten sind nicht heimisch auf der Insel, sondern kamen über importierte Olivenbäume vom spanischen Festland. Dort versteckten sich die Tiere in Wurzelballen und überdauerten den Winter.
- Die Hufeisennatter ist ungiftig, kann aber schmerzhaft beißen.
- Treppennattern werden bis zu 1,75 Meter lang und gelten als aggressiv.
In der Hauptreisezeit bedeutet das erhöhte Vorsicht – besonders in ländlichen Gebieten, aber auch in Hotelgärten oder an Pools.
Schutzmaßnahmen für Urlauber
Um das Risiko zu minimieren, empfehlen Behörden und Experten mehrere einfache Schutzmaßnahmen:
Bei Hai-Gefahr:
- Nicht allein schwimmen oder surfen
- Gewässer meiden, in denen Haie gesichtet wurden
- Trübes Wasser und Dämmerungszeiten vermeiden
- Kein glänzender Schmuck oder kontrastreiche Kleidung
- Bei Sichtung ruhig bleiben, Wasser langsam verlassen
Bei Schlangen-Gefahr:
- Festes Schuhwerk tragen, besonders beim Wandern
- Stock mitführen, um Vegetation abzuklopfen
- Nicht in Löcher oder Spalten greifen
- Liegen und Gebüsche kontrollieren
- Bei Sichtung ruhig bleiben, langsam zurückziehen
Übersicht der registrierten Haiangriffe nach Ländern (2014–2024)
| Land | Unprovozierte Angriffe | Davon tödlich | Quelle: ISAF |
|---|---|---|---|
| USA | 1.640 | - | Florida Museum |
| Australien | 706 | - | Florida Museum |
| Südafrika | 262 | - | Florida Museum |
| Brasilien | 114 | - | Florida Museum |
| Griechenland | 15 | - | Florida Museum |
| Italien | 13 | - | Florida Museum |
| Spanien | 6 | - | Florida Museum |
| Frankreich | 5 | - | Florida Museum |
| Kroatien | 5 | - | Florida Museum |
| Malta | 5 | - | Florida Museum |
Die Häufung von Zwischenfällen an beliebten Badeorten wie Mallorca, Hurghada oder Hawaii zeigt: Begegnungen mit gefährlichen Tieren nehmen zu – wenn auch meist glimpflich. Die Kombination aus wachsender touristischer Präsenz in Naturzonen, klimatischen Veränderungen und globalem Warenverkehr fördert sowohl Hai- als auch Schlangenbegegnungen. Vorsicht und Information bleiben der beste Schutz.
Quelle: Reise Reporter