Die Deutsche Bahn plant ab Dezember 2025 umfangreiche Änderungen im Fernverkehr. Der neue Fahrplan 2026 soll den Takt verdichten, neue internationale Verbindungen schaffen und den Betrieb effizienter gestalten. Insgesamt profitieren 21 Städte von einer Anschlusstaktung im Halbstundentakt, der sich auf rund 2.300 Kilometer Streckennetz ausweitet. Gleichzeitig entfallen weniger genutzte Nahverkehrsverbindungen. Ziel ist es, den Reisenden kürzere Wartezeiten, mehr Pünktlichkeit und bessere Anschlüsse zu bieten.
Inhaltsverzeichnis:
- Dichtes Netz zwischen Berlin, Hamburg und München
- Neue Direktverbindungen in Nachbarländer
- Auswirkungen auf kleinere Strecken
- Baustellen und Herausforderungen im Jahr 2026
Dichtes Netz zwischen Berlin, Hamburg und München
Die Bahn verdoppelt die Zahl der Städte im Halbstundentakt von 10 auf 21. Besonders betroffen sind große Metropolen wie Berlin, Hamburg, München, Stuttgart und Hannover. Der Ausbau betrifft zentrale Achsen, darunter die Strecken Hamburg–Hannover–Kassel sowie Erfurt–Halle–Berlin. Im ICE-Sprinter-Netz entstehen 14 zusätzliche Fahrten, etwa auf den Linien Hamburg–Frankfurt und Berlin–München. Eine neue Rekordverbindung Berlin–Stuttgart verkürzt die Fahrzeit auf 4 Stunden und 45 Minuten.
- Vereinheitlichung der Fahrpläne auf zentralen ICE-Strecken
- Wegfall des anfälligen „Flügelns“ von ICE-Zügen
- Anpassung der Fahrzeiten an ein nationales Taktgefüge
Diese Änderungen sollen einen stabileren Betrieb ermöglichen, vergleichbar mit dem System der S-Bahn in Großstädten. Kiel erhält künftig ein Zweistundentakt-Angebot, wodurch die Stadt stärker in das Fernverkehrsnetz eingebunden wird.
Neue Direktverbindungen in Nachbarländer
Ab 2026 stärkt die Bahn den internationalen Verkehr deutlich. Rund 40 neue oder verlängerte Fahrten täglich sind geplant. Neu sind unter anderem:
- Eurocity-Linie Leipzig–Krakau
- Zusätzliche ICE-Verbindungen in die Schweiz (Zürich, Chur, Brig)
- Durchgehende Verbindung Prag–Kopenhagen
- Vier tägliche ICE-Fahrten Köln–Antwerpen über den Flughafen Brüssel
Parallel dazu werden internationale Buchungsmöglichkeiten erweitert. Über die Plattformen bahn.de und DB Navigator können Fahrgäste künftig Tickets für ÖBB-, SBB-, TGV-, Eurostar- und Nachtzugverbindungen erwerben. Bis Ende 2026 sollen sämtliche Tickets großer Nachbarbahnen integriert sein. Grundlage dafür ist der europäische Standard OSDM, der einheitliche Preise und einfachere Verwaltung im Kundenkonto ermöglicht.
Auswirkungen auf kleinere Strecken
Trotz des massiven Ausbaus im Fernverkehr bleibt die Bahn an vielen regionalen Anbindungen fest. Schwach ausgelastete Strecken, etwa Leipzig–Nürnberg über Jena, werden jedoch reduziert. Statt fünf täglicher Fahrten je Richtung sollen künftig nur noch zwei bestehen. Diese Anpassungen sollen Kosten senken und Kapazitäten für stark frequentierte Routen freimachen.
Für Pendlerinnen und Fernreisende verspricht die DB bessere Anschlüsse und flexiblere Reisemöglichkeiten. Neue Direktverbindungen sollen Umstiege reduzieren und die Reisezeiten verkürzen.
Baustellen und Herausforderungen im Jahr 2026
Trotz ehrgeiziger Pläne bleibt der Bahnbetrieb 2026 von Großbaustellen geprägt. Die Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin dauert bis Ende April. Einschränkungen gibt es außerdem zwischen Hagen–Köln, Nürnberg–Passau sowie an der rechten Rheinstrecke Köln–Frankfurt.
- Mehr Fahrzeuge
- Zusätzliches Personal
- Verbesserte Signal- und Steuerungstechnik
Diese Faktoren stellen die Bahn vor logistische Herausforderungen. Der Erfolg des neuen Fahrplans hängt daher von einer reibungslosen Zusammenarbeit zwischen Infrastruktur, Personal und Technik ab.
Mit dem Fahrplanwechsel 2026 setzt die Deutsche Bahn auf Wachstum, internationale Vernetzung und Effizienz. Der Schritt gilt als Meilenstein im europäischen Bahnverkehr – auch wenn Bauarbeiten und betriebliche Engpässe zunächst für Verzögerungen sorgen dürften.
Quelle: t3n